Samstag, 24. November 2007

Rueckwaerts

Samstagabend, Taipeh
Tja, das war's, jetzt sitzen wir wieder auf dem feuchtwarmen taiwanesischen Flughafen und warten auf den Anschlussflug. Nach unserer Mekongtour haben wir noch einen schoenen letzten Tag in Saigon verbracht und den beruehmten Kaffee gekauft. Oli hatte ja schon erraten, worum es geht. Dann stellen wir jetzt mal folgende Frage: Wieviel Dong kosten hundert Gramm dieser teuren vorverdauten Kaffeebohnen auf dem Markt in Saigon? (Wir koennten jetzt auch noch fragen, welches die bekannteste Marke ist, aber das geht vielleicht ein bisschen weit.)
Wir haben uebrigens auf dem Markt in Cholon eingekauft, das ist der Chinatown von Saigon, das ist lustig, dass es so was auch in Vietnam gibt und nicht nur in London oder Toronto. Am liebsten haetten wir uns auch noch so einen Drachen gekauft wie die, die zum chinesischen neuen Jahr durch die Strassen tanzen (die mit dem riesigen bunten Drachenplueschkopf und dem langen Schwanz, unter dem immer mehrere Leute stecken). Haben wir aber doch nicht gemacht, waere vielleicht beim check-in schwierig geworden.
In Cholon haben wir haufenweise Pagoden besucht, in diesem Fall alles chinesische Tempel mit wunderbaren grossen Raeucherspiralen, die von der Decke hingen. Ueberall war ordentlich was los, es wurde sehr viel gerauechert, auch riesige bemalte Pfaehle brannten, und wir rochen anschliessend entsprechend. Falls jemand weiss, was fuer ein Fest das war, wir wuessten das gern!
A propos, wir haben noch eine schwierige Quizfrage uebrig: In Vietnam wird nach dem Mondkalender gerechnet und je nach Geburtsjahr gehoert man einem Tierkreiszeichen (falls das dann auch so heisst) an. Welches Tier seid ihr? (Axel ist Tiger und Birgit Katze.)
Das Durian-Erlebnis muessen wir auch noch aufloesen. Also, das Eis roch eindeutig nach Katzenurin. Axel hat es aber geschmeckt und er sagt, es sei wie mit der Fischsauce - man muss sich halt erst mal an den Gedanken gewoehnen, dass es sich um was Essbares handelt. (Birgit hat sich in beiden Faellen nicht so recht gewoehnt.)

Wir haben einiges aus Vietnam mitgenommen, vor allem eine fast komplette Kuechenausstattung, die wir in beiden Rucksaecken und dem Handgepaeck verstauen mussten. Gut, dass wir so wenig Klamotten dabei hatten. Ausserdem noch ordentlich Sonne fuer den Winter und ganz viel gute Laune. Vielleicht laesst die sich ja auch importieren. So viele lustige, freundliche Begegnungen in so kurzer Zeit wie in diesem Land hatten wir noch nie, da kann sich jeder muffige Europaeer (wir haben sie beim Check-in schon wieder getroffen) was von abschneiden.

Jetzt stellen wir uns dem Jetlag. Ahoi!

Donnerstag, 22. November 2007

Strapazierte Sitzhoecker

Can Tho, Mekongdelta, Donnerstagabend
Wir hocken in einer ereignislosen Stadt direkt am Mekong. Fuer ein bisschen Ereignis hat sich Axel gerade eine Kugel Durian-Eis bestellt. Dazu ausnahmsweise gleich zu Anfang mal eine Quizfrage: Was macht Durian zu einem Erlebnis? (Wir beschreiben Axels Erfahrung dann im naechsten Post auch noch mal genauer.)
Korrektur: Wir hocken gar nicht, wir sitzen auf richtigen Stuehlen. Vietnamesen hocken uebrigens immer so, dass ihr Hintern fast den Boden beruehrt und die Fusssohlen flach aufliegen. Macht das mal nach! Die Europaer wuerden dabei entweder ein Knieproblem haben oder das Gleichgewicht verlieren, aber die Leute hier falten sich kompakt zusammen, auch wenn sie schon mindestens 70 Jahre alt sind.
Wir haben jedenfalls den halben Tag auf Fahrradsaetteln verbracht und sind von Rennraedern und gepolsterten Hosen zu Hause doch ziemlich verwoehnt... Stattdessen ging es 70 km ueber Schotterpisten und Landstrassen. Heute haben wir den Rekord an Hello-Schreien gebrochen: Eine Truppe Europaer mit Fahrradhelmen (!?) radelt durch die Doerfer. Wir haben unzaehlige Schulen passiert, die scheinbar immer gerade Pause hatten, und dann sind wir noch in den Mittags-Schulverkehr geraten und durch die SchuelerInnen-Fahrradherde geduest. Kleine Kinder sind begeistert winkend und schreiend auf und ab gehuepft, die aelteren waren teilweise schon ziemlich cool oder haben laut gelacht, wenn wir geantwortet haben. Laessige Maenner in Bars gruessen gern aus dem Off, die Frauen nicken hoeflich. Manchmal wird einem "Hello, hello!" aus irgendeinem Gebuesch hinterhergebruellt, ohne dass man jemanden sieht, aber es hoert erst auf, wenn man antwortet...

Wir sind seit gestern im Mekongdelta und haben es schon mit Booten erkundet und erradelt und haben lauter Spezialitaeten getroffen, wie grosse Saeue und kleine Ferkel, jede Mege Haehne, wie immer, aber auch eine Python (als Haustier), Hunde und Katzen, Papayabaueme, Kokospalmen, Bananenbaeume, haufenweise frisches Obst (Ananas, Pomelo, Wassermelone, Drachenfrucht, Mango, mmmh!) - man dippt es uebrigens in Salz und Chili, was sehr lecker ist. Ausserdem gibt es viele Graeber auf Reisfeldern, die gerade brachliegen, also grosse braune Schlammflaechen mit kleinen Inseln, auf denen ein bis zwei dekorierte Steinsaerge stehen. Es gibt sicher ungemuetlichere Orte fuer die letzte Ruhe...

Die Nacht haben wir auf Pfaehlen verbracht, nicht direkt natuerlich, sondern in einem Pfahlhauskomplex (Schlafsaal-Restaurant), dessen Untergrund ein wogendes Meer aus seerosenartigen Pflanzen war. Es war natuerlich sehr romantisch, mit Blick auf den naechtlichen Mekong zu dinieren, das ganze Gebaeude war zu den Seiten hin offen und hatte ein Suedsee-Palmendach. Allerdings hat sich nachts irgendein Taifun bemerkbar gemacht und unsere Moskitonetze weggepustet und dann war es tatsaechlich ganz schoen kuehl - aber heute haben wir wieder ordentlich geschwitzt.
Gleich wird unsere Reisegruppe gefuettert, das ist immer ein bisschen komisch, wenn man solche Touren bucht - man sieht und erlebt innerhalb kurzer Zeit recht viel, was man sonst nicht einfach machen koennte, aber es ist auch echt pauschal. Unser Guide hat anscheinend nicht so recht Spass am Radeln und auch nicht viel Humor, aber mit unseren niederlaendischen und belgischen Genossen ist es ziemlich nett.

Die naechste Quizfrage wird uebrigens was mit Kaffee zu tun haben - vielleicht erraet ja schon jemand, worauf wir hinauswollen?

Bis dann!

Dienstag, 20. November 2007

Kulturschock

Dienstagabend, Saigon
Nun sind wir schon 24 Stunden in Saigon und haben uns langsam dran gewoehnt. Es ist tropisch warm (hier ist aber auch Winter, und darueber sind wir froh) und alles ist hoch und breit und weit und schnell: breite Strassen (mit Ampeln!) und imposante Nobelhotels und Buerogebaeude mit Leuchtschrift. Obwohl, da koennen wir mithalten: Der Name unseres Hotels (Tao Dan) blinkt geradezu stundenhotelmaessig in die Seitengasse hinein. Wir sind in einem staatlichen Hotel abgestiegen, was auch mal ganz interessant ist und es war sonst nichts mehr frei. In der Lobby sitzt ein Uniformierter an einem Tisch, wir wissen aber nicht wofuer, und ueberall haengen nachgemalte Picassos, Miros und Kandinskys (seit unserem Besuch im Ho Chi Minh-Museum wissen wir, dass die als besonders revolutionaer gelten).
Heute haben wir den Palast der Wiedervereinigung besucht, der ehemalige Praesidentenpalast, der 1975 von den Nordvietnamesen gestuermt wurde, waehrend die Amerikaner auf dem Dach in Hubschrauber stiegen. Das war schon sehr spannend, lauter edel asiatisch eingerichtete Konferenz- und Empfangsraeume hinter einer designten 60er Jahre-Betonfassade. Am Ende konnte man die Kommandozentrale der Suedvietnamesen im Keller besichtigen, ein echter Bunker mit langen, engen Korridoren und lauter Bueros, die alle nach Heizungskeller aussachen, mit Exponaten wie altertuemlichen Fernschreibern, Schreibtischen mit mindestens drei verschiedenfarbigen Telefonen usw.
Neben so viel Bildung mussten wir die Reizueberflutung mit besonders angenehmen Pausen ausgleichen - in Saigon kann man sehr stilvoll herumsitzen. Wir haben uns sogar zu einem Cocktail in der Abenddaemmerung auf der palmenumsauemten Dachterrasse des Rex-Hotels durchgerungen. So schnell kann es gehen - eben noch zwischen Fischsauce und eingelegten Schlangen in der engen Altstadt von Hanoi, und ploetzlich in edlen Cafes an den breiten Boulevards von Saigon.
Aber morgen verdruecken wir uns bis Freitag ins Mekong-Delta, unsere letzte grosse Reise vor der allergroessten um die halbe Welt. Wir haben uns wieder zu einer Fahrradtour entschlossen und sind schon gespannt, was wir alles erleben werden.

Eine Quizfrage fuer Vietnamkenner von Axel (er hat den "Quiet American" von Graham Greene gelesen): Wie heisst die ehemalige Rue Catinat heute?
(Tipp fuer Conni-Kenner: Aehnlich wie der Titel des Buches mit den Karpfen...)

Montag, 19. November 2007

Fahrradtag

Hanoi, Montagmorgen
Unser letzter Montag in Vietnam! Gestern Abend sind wir zum letzten Mal durch das naechtliche Gassengewirr der Altstadt von Hanoi spaziert, jetzt ist es schon Zeit, nostalgisch zu werden. Wir sind hier auf der Durchreise, bis wir heute Nachmittag nach Saigon weiterfliegen, und sind wieder in unserem Lieblingshotel abgestiegen (immerhin vier verschiedene mussten wir ausprobieren, weil hier immer alles ausgebucht ist), es liegt in der Strasse der Bambusleitern, ich finde, die schoenste Strasse hier (das Foto muessen wir mal hochladen). Hier ist jede Gasse einem Gewerbe bzw. einer Ware zugeordnet und es macht Spass, herumzulaufen, die Gesteige sind voller Garkuechen und geparkter Motorraeder, so dass man immer auf der Strasse gehen muss, die selber auch sehr schmal und voller Motorraeder, Fahrraeder und seltener auch Autos ist. Da wir sofort nach unserer Ankunft hier gelandet waren, haben wir erst spaeter gemerkt, dass die Altstadt echt ein Biotop fuer sich ist und der Rest von Hanoi durchaus anders aussieht, es gibt doch grosse Strassen und normale Autos und die Leute verbringen nicht ihren ganzen Tag auf dem Buergersteig. Der Lebensstandard ist auch ziemlich unterschiedlich - am Rand der Altstadt kann man fuer 25 Dollar eine neue Speicherkarte fuer die Kamera kaufen, und in der Altstadt haben die Frauen nicht mal Wechselgeld, wenn man die Flasche Wasser mit einem 50.000 Dong-Schein bezahlen will.
Vorgestern waren wir im schicken Viertel gelandet, wo smarte junge Leute in Karaokebars oder in eine taiwansesiche Teestube ausgehen. Da waren dann auch gleich keine Touristen mehr, war vielleicht nicht so pittoresk.
Uebrigens mal eine Bemerkung in eigener Sache: Es ist so toll, in einem Land zu sein, wo mal endlich alles passt! Ich gehoere hier sogar eher zu den Groesseren, und ich kann immer alles sehen. Axel scheint aber auch nicht doll unter seiner Groesse zu leiden - Probleme kriegt man erst, wenn man zu sehr in die Breite geht, dann passt man naemlich nirgendwo mehr rein.

Ninh Binh Fahrradbericht
Jetzt kommt endlich der verspaetete Bericht von unserer Fahrradtour um Ninh Binh:
Nachdem wir von unserer Tour in den Nationalpark etwas genervt waren, wollten wir ja mal was ganz Selbstaendiges machen, wobei wir uns ein bisschen bewegen duerfen und selbst entscheiden, wann wir uns wohin bewegen. Netterweise hat dann ein Typ vom Hotel noch tolle Mountainbikes aufgetrieben, mit den ueblichen Gurken haetten wir wahrscheinlich nicht ganz so viel Spass gehabt, obwohl es authentischer gewesen ware. Wir haben eine nicht massstabsgetreue, lueckenhafte handgezeichnete Karte vom Hotel mitgenommen, die nicht fuer diese Zwecke gedacht war, und sind einfach drauflosgefahren. Ziemlich sofort wussten wir nicht mehr wirklich, wo wir waren, aber wunderschoen war es in den Doerfern und auf den kleinen Feldwegen zwischen den Reisfeldern mit den Bergen im Hintergrund. Es hat lange gedauert, weil wir wieder Wasserbueffel und kleine Friedhoefe mit lauter Minitempeln fotografieren mussten.
Ausserdem muss man die ganze Zeit "hello" zurueckrufen, weil die Kinder alle sehr begeistert schreien, wenn sie Touristen sehen. Wir haben an dem Tag bestimmt 50 Mal gehelloed, man meisten hintereinander, als wir auf einer kleinen Bruecke von einer ganzen Hochzeitsgesellschaft auf Motorraedern ueberholt wurden - Braut und Braetigam, die Oma in bestickter Seide, die Kinder in ihren Schuluniformen, das war sehr nett. Dann sind wir weitergefahren und mussten gleich anhalten, denn um die Ecke war die Kirche und es hatte sich ein kleiner Stau gebildet. Wir kamen gerade rechtzeitig, um die lila Glitzerkonfettibombe ueber dem Brautpaar explodieren zu sehen, aber dann haben wir doch den Umweg ueber einen Feldweg aus dem Dorf heraus genommen, der uns sofort hilfreich gezeigt wurde.
Irgendwann haben wir dann doch mal nach dem Weg gefragt (zumindest konnten wir ja sagen, wie unser Zielort heisst) und wurden dann aber erst mal zu der Tempelanlage von Hoa Lu geschickt, die ưir uns natuerlich angeguckt haben. Dann sind wir weiter ueber Schotterpisten, unfertige Strassen und durch Reisfelder gegurkt und haben immer wieder nach unserem Ziel gefragt. Immerhin haben die Leute immer ca. in dieselbe Richtung gezeigt. Als wir schliesslich dort waren, haben wir es erst nicht mal wirklich kapiert, denn es sollte ein schwimmendes Dorf auf dem Fluss sein, aber das konnte man nur per Boot erreichen, und dazu hatten wir dann schon keine Zeit mehr, denn es wird ja am spaeten Nachmittag schon dunkel und dann ist Radfahren echt schlecht... Also haben wir nur Mittagspause gemacht und sind auf anderem Weg immer am Fluss entlang zurueckgefahren, das war wunderschoen - ein Deich mit Kuehen, fast wie in Holland. Und jetzt wartet schon das naechste Abenteuer auf uns.

Bis bald aus Saigon!

Freitag, 16. November 2007

Kikeriki

Uebrigens: Jeden Morgen wecken uns zwischen fuenf und sechs die Haehne, und zwar eine ganze Schar von denen. Und natuerlich das Gehupe der Motorraeder. Es wird auch ziemlich frueh hell, dafuer wird es nachmittags um fuenf schon dunkel. Und es ist die ganze Zeit schoen warm zu dieser Jahreszeit (wenn man nicht in Sa Pa im Nebel steckt). In Hanoi ist gerade Cholera ausgebrochen, anscheinend wegen boeser Schrimppaste. Machen wir uns Sorgen um unsere Gesundheit? Langsam ja, weil wir jeden Morgen jeder mindestens zwei Ruehreier und Baguette essen, wahrscheinlich ist das so wie jeden Tag Sonntagsfruehstueck, das ist bestimmt schlecht fuer den Cholesterinspiegel. Und weil wir in letzter Zeit ueberall hingekarrt werden, haben wir auch keinen Auslauf mehr. Also morgen mieten wir uns mal Fahrraeder und gucken selbstaendig rum, irgendwann ist es doch zu viel Service.
Um das mal zu erklaren: Man sagt irgendjemandem, in welches Hotel man will, und prompt macht der Bus einen Spezialhalt in der Naehe und schmeisst einen direkt raus, und dann kommt gleich einer und sammelt einen ein. Sagt man, wohin man fahren will, wird man direkt in den richtigen Bus gesetzt - wer ein bisschen orientierungslos guckt, wird sofort versorgt. Das ist sehr nett und kommunikativ, aber man hat auch nicht mehr so recht die Wahl, auch wenn man natuerlich nein sagen kann. Morgen waehlen wir mal selbst (und werden berichten).

Languren gesichtet!


Langur


Blaettertransport


Wuergefeige (von innen - hohl)


Hoehle in Cuc Phuong

Freitagabend, Ninh Binh
Ok, war auch nicht so schwer, wir waren naemlich im Primate Rescue Center im Cuc Phuong Nationalpark, die Tiere konnten uns also schwer entkommen. Es gibt auch Beweisfotos. Languren sind jedenfalls ziemlich niedliche Affen mit einem ungaublich langen Schwanz, es gibt sie in allen moeglichen Farben aus allen Ecken Vietnams. Ausserdem gab es dort Gibbons, die dreimal im Leben ihre Fellfarbe komplett aendern, aber nicht so nett sind wie die Languren, wurde uns erzaehlt. Der Tierpfleger, bei dem Axel ein Affenpark-T-Shirt kaufen musste (weil pro Urlaub ein Shirt), war ein Austausch-Tierpfleger aus dem Leipziger Zoo. Jedenfalls fressen die Affen nur bestimmte Blaetter, weshalb weder sie noch die Blaetter exportiert werden koennen, aber wir haben sie jetzt getroffen.
Ausserdem haben wir noch mehr Hoehlen gesehen, 1000 Jahre alte Baeume, Wuergefeigen (oder so? strangling figs, falls jemand nachforschen will - also Parasiten, die sich um andere Baeume wickeln und dann selber zum Baum werden, davon gibt es auch ein Foto).

Ansonsten mussten wir jeden Abend hier Reiswein trinken, in dem Restaurant gestern, weil es dafuer beruechtigt ist (der Wirt verwies uns auf den Reise Know-How-Reisefuehrer, in dem das tatsaechlich auch geschrieben steht), und heute in unserem Hotel, das es dem lustigen Restaurant aber wohl nur nachgemacht hat. Heute Abend haben wir widerstanden, damit wir endlich bloggen koennen.

Xe om

Ninh Binh, Freitagmorgen
So, jetzt sind wir wieder mit unserem Urlaub versoehnt, die Gegend um Ninh Binh ist tatsaechlich sehr schoen (wird auch "trockene Ha Long Bucht" genannt, weil gleiche Felsen, dazwischen aber Reisfelder und nicht das Meer). Wir haben uns auch zum ersten Mal (nach mehr als anderthalb Wochen) endlich mal mit dem Motorrad fahren lassen, ist natuerlich schoen luftig und auf dem Land auch nicht so halsbrecherisch wie in Hanoi. Hier gibt es Herden von Wasserbueffeln im Reisfeld, Scharen von Gaensen (eine wollte das Motorrad anfallen), weisse Ziegen, die in den Felsen herumkraxeln und deren Maeh abends ein lautes Echo produziert, weshalb sie dann immer weiter maehen.
Wir haben uns mit einem Sampan den Fluss entlang rudern lassen, um drei Grotten zu besichtigen, die wir aehnlich schon in der Ha Long Bucht mit dem Kajak durchfahren haben - nur dass diesmal noch drei Reisebusse mit Japanern, Amis und Franzosen mit uns auf dem Wasser waren, eine grosse Flotte an Sampans duempelte vor sich hin.
Hat schon mal jemand Vietnamesen rudern sehen? Einige koennen das ja sogar mit den Fuessen, jedenfalls sieht die Ruderbewegung ganz komisch aus, weil die Ruder nie nach vorn ins Wasser gehen, sondern in einem Winkel, der spitzer ist als 90 Grad, eintauchen und dann nach hinten gezogen werden, was so gar nicht effektiv zu sein scheint. Ich habe es jedenfalls endlich mal ausprobieren wollen und bin klaeglich gescheitert. Es geht einfach ziemlich anders als bei uns.
Und jetzt muessen wir los zum Cuc Phuong-Nationalpark! Mit etwas Glueck begegnen wir nun endlich den Languren. Wir werden berichten.

Und noch schnell eine Quizfrage: Was kriegt man fuer 10.000 Dong - 1 Flasche Wasser, eine Hose oder einen Flug nach Saigon?

Mittwoch, 14. November 2007

Andere Art von Breakdown

Neue Fotos! Wir haben jetzt auch die vergangenen Posts bebildert - schaut mal rein!


Bambus im Dorf Cat Cat - sieht schoen aus, ist aber harte Arbeit, die Staemme bergauf zu schleppen.


Wasserbueffel


gruener Tee


die Roten Dao


Reisterrassen bei Lao Chai

Sa Pa, Mittwochmorgen
Juchu, endlich konnten wir eure Kommentare lesen! Wenn wir ganz wacker sind, gibt es heute auch noch Fotos - auf jeden Fall haben wir hier grad nichts Besseres zu tun. Sa Pa ist komplett im Nebel versunken, und Hue im Wasser. Wir wissen ja, dass wir im Urlaub von schlechtem Wetter verfolgt sind, aber dass diesmal gleich ganz Zentralvietnam ueberflutet wird, geht doch etwas zu weit.
Also lassen wir jetzt unser Zugticket nach Hue verfallen und fahren stattdessen erst mal nach Ninh Binh, eine angeblich nette Ecke suedlich von Hanoi, aber nicht wirklich das, was wir geplant hatten. Wir werden also weder Hue noch Hoi An sehen (was vermutlich im Moment auch besser so ist) und auch nicht mit dem tollen Zug ueber den Wolkenpass fahren, sondern stattdessen direkt von Hanoi nach Saigon fliegen.
Wenn der Urlaub so schoen anfaengt, muss ja irgendwas schief gehen...

Gestern haben wir schoene Dinge gesehen und uns ueber uns selbst geaergert: Wir waren zu Fuss in den Bergen unterwegs und haben Reisterrassen, Wasserfaelle, Teeplantagen, Wasserbueffel und anderes Getier gesehen und haben uns von sehr lustigen und kommunikativen Frauen der Roten Dao die Doerfer zeigen lassen, wohl wissend, dass wir uns dadurch verpflichten, etwas von ihrem Ethnokitsch zu kaufen. Das wurde am Ende teurer als erwartet (und das fuer Industrieware...), schliesslich mussten wir von jeder was kaufen und dann waren die Hmong-Frauen auch noch enttaeuscht, dass wir nichts mehr von ihnen kaufen wollten (dabei naehen die tatsaechlich selbst).
Man hat es nicht leicht als bloeder Tourist! Wir haben dann debattiert, ob es besser gewesen waere, ihnen einfach nur Geld fuer die nette Begleitung zu geben, keine Ahnung. Auf jeden Fall bringen wir jetzt bestickte Kissenhuellen und Umhaengetaschen mit - wer hat als naechstes Geburtstag? Und wir waren beeindruckt von den Englischkenntnissen der Bergvoelker hier, besser als mancher europaeische Tourist oder vietnamesische Hotelangestellte. Und das lernen sie alles dadurch, dass sie taeglich mit den Touristen reden, wirklich zur Schule gegangen ist keine von denen.

Heute Abend steigen wir also wieder in den Nachtzug nach Hanoi, bei dem Nebel haetten wir aber tagsueber eh keine tolle Aussicht auf die Berge gehabt. Mal gucken, was Ninh Binh dann zu bieten hat - wir werden berichten!

Montag, 12. November 2007

Technik Breakdown

Tja, ok, wir koennen leider grad nicht mal ein paar Fotos ins Blog tun, weil jetzt auch Flickr sich nicht mehr richtig anzeigen laesst. Lustigerweise hat irgendein unbekannter Vietnamese Axels Fotosammlung entdeckt und kommentiert (den Kommentar auf Vietnamesisch haben wir leider nicht verstanden - vielleicht kann uns jemand helfen?).
Also, ein paar Ha Long Fotos sind schon hier (aber weit sind wir da auch nicht gekommen): Axels Flickr-Seite

Und weil Ha Long so schoen war und wir mental damit noch laengst nicht durch sind, hier noch eine Quizfrage zum Cat Ba-Nationalpark:
Was sind bloss Languren???

Die Technik



Zwei neue Bilder! Ausblick vom Tram Ton Pass und unser Jeep vorm Wasserfall.

Montagabend, Sa Pa
Auch wenn das Internet ueberall ist, sind uns mittlerweile schon einige Schwierigkeiten widerfahren. Zunaechst war es nur die - wie vielleicht zu erwarten - sehr langsame Verbindung, die unseren Aufenthalt in Internetcafes immer ziemlich in die Laenge gezogen hat. Nun hatten wir schon zweimal das Problem, dass wir unser eigenes Blog nicht anzeigen konnten - Posten geht, aber anschauen koennen wir unseren eigenen Senf nicht, und eure Kommentare auch nicht. Zu bloed - wir sind schon gespannt!
Uns gibt es jedenfalls noch, aktuell im hohen Norden Vietnams, gar nicht mehr so weit weg von der chinesischen Grenze. Wir machen hiermit den Ausflug, den alle Touristen machen muessen, in die pittoreske Berglandschaft mit den sehenswerten ethnischen Minderheiten (so wird es ungefaehr formuliert). Hier muss man Andenken kaufen und fotografieren. Statt zu wandern sind wir heute mit einem rumpeligen Jeep zu einem Pass raufgefahren, der gerade von anderen Touris mit dem Rad erklommen wurde.
Jetzt kommt gleich noch ein Post als Nachtrag zum letzten, nachdem wir heute gemuetlich mit Hanoi Bier (Bia Ha Noi) in Kaminnaehe (weils in den Bergen kalt wird)sitzen und die Rechner etwas schneller sind.

Sonntag, 11. November 2007

Ha Long Bucht






Neue Fotos! Hoehenangst im Hafen von Cat Ba, Sonnenuntergangsfahrt auf dem Holzboot und schwimmendes Dorf in der Ha Long Bucht.

Hanoi, Sonntagabend.
Nach drei Tagen in der wunderschoenen Ha Long Bucht sind wir nun wieder in Hanoi gelandet - etwas schmutzig und verschwitzt nach einer Radtour durch die Huegel und Schrimpfarmen der Insel Cat Ba. Essen alle Schrimps eigentlich Antibiotika? Weil sich die wunderbaren Stationen unseres Ausflugs gar nicht so einfach zusammenfassen lassen, hier erst mal ein paar mitgrbrachte persoenliche Botschaften:

@Ma: In Hai Phong standen jede Menge Container der Hamburg Sued rum - wahrscheinlich gar nicht so ueberraschend, aber das fanden wir nett.

@Antje und Daniel: Zwischen den verwirrend vielen Inseln in der Sonne an Deck (oder auf dem Dach) der alten Holzboote kamen wir uns vor wie in dem Film Indochine. Kaum zu glauben, dass es wirklich dort aussieht, und dass die Leute dort wirklich einfach auf dem Wasser leben - und dass sie fast alle einen Hund haben. Jedenfalls ist es wirklich wunderwunderschoen...

@Martina und Jan: Wir sind wirklich Kajak gefahren, mitten zwischen Felsen durch und durch niedrige Tunnel in Buchten, in die kein anderes Boot mehr reinkommt. Fahrt mal hin! In dem Inselgewirr wuerdet ihr euch schnell eine diamantene Wandernadel verdienen.

@Wiebke: Wir wollten mit einem sehr netten Guide einen Gipfel im Nationalpark erklimmen und sind zunaechst zweimal fast in einem engen Gestruepp stecken geblieben und an einer steilen Felswand gescheitert, bis ihm der richtige Weg wieder einfiel.
Ich habe mich natuerlich sofort an "Carpe Diem" erinnert gefuehlt, aber wir sind weder im Dschungel verloren gegangen noch gekidnappt worden, sondern haben letztendlich doch den Gipfel erreicht - obwohl der letztendlich richtige Pfad ein ziemlich anspruchsvolles Klettern ueber Felsen und Wurzeln war und zumindest ich staendig Beine und Arme im Einsatz hatte.

@Wer neidisch sein will: Hatten wir eine tolle Zeit! Wir haben auf einer kleinen Insel in einer romantischen Huette und netter Gesellschaft genaechtigt und im Ozean gebadet, alle Arten von kleinen und grossen Booten ausprobiert, lecker gespeist, Wasserbueffel und Tropfsteinhoehlen besichtigt und den Sonnenuntergang und -aufgang bestaunt.


Heute Abend besteigen wir den Zug nach Norden und werden morgen Frueh in den Bergen ankommen - ohne vorher noch mal duschen zu koennen: habt ihr ein Glueck, dass das hier virtuell ist.

Donnerstag, 8. November 2007

Onkel Ho

Hanoi, Donnerstag, 20.45 Uhr
War schon klar, dass Onkel Ho nicht so einfach zu besichtigen ist. Jedenfalls war sein Mausoleum wegen Renovierung geschlossen, also wissen wir nicht, ob er selbst zu Hause war. Wir haben dann stattdessen sein Haus besichtigt, sein Haeuschen, seinen Garten und seine zwei Autos in der Garage.

Onkel Hos Garage

Uebrigens wird in Vietnam entgegen anderer Beobachtungen sehr wohl gejoggt, und auch gewalkt und Badminton gespielt - das haben wir im so genannten Botanischen Garten erfahren, in den es uns verschlagen hat. Dort waren uebrigens alle Baeume mit gelber Farbe durchnummeriert, eine Kuriositaet wie die Lautsprecher in den Strassen, die morgens und abends Programm machen (Wieso bloss, und was sagen sie? Es gibt auch Musik dabei.), oder die Tatsache, dass alle irgendwo Wache haltenden Staatsdiener recht jugendlichen Alters (davon gibt es sehr viele, und anscheinend viel zu bewachen) viel zu schmaechtig fuer ihre gruenen grossen Uniformen sind, was irgendwie niedlich aussieht.

Noch was zum Kulinarischen (sorry, wir beschaeftigen uns ziemlich oft damit): Mittwochabend hatten wir eine unangenehme Begegnung mit Fischsauce (stank unbeschreiblich), hoffen aber nach dem heutigen Abend, dass es am Restaurant und nicht an der Fischsauce im allgemeinen lag...

Highlight des heutigen Kulturprogramms war das Ho Chi Minh Museum, das vor allem revolutionaere Kunstwerke ausstellt, die diese oder jene Botschaft symbolisieren. Wir haben eifrig fotografiert. Natuerlich gab es auch harte Facts aus Hos Leben.

Konkrete Revolutionaere Symbolik

Sehr Konkrete Revolutionaere Symbolik

Am Stadtsee auf einer Bank wurden wir von jungen Studenten (Axel) und dann von Studentinnen (Birgit) angequatscht, die offensichtlich zum Englisch ueben zu den Touristen geschickt wurden. Wir haben unser bestes Englisch gegeben...

Da keiner die Antwort wusste, hier die Aufloesung unserer letzten Quizfrage: Der Taifun heisst Peipah. Wir haben uns jetzt aber trotzdem ein Ticket gen Sueden (nach Hue) gekauft, zoegern die Fahrt aber noch etwas hinaus, indem wir vorher einen Ausflug in die Berge machen.
Die neue Quizfrage bezieht sich auf den letzten Post: Wie heisst der nette aeltere Herr auf dem Bild oben? (Tipp: Weder Ho noch Buddha.)

Bis demnaechst, jetzt fahren wir ans Meer!

Mittwoch, 7. November 2007

Hanoi ist lecker


Mittwoch, 14.15 - am Dienstag haben wir so viel Zeit mit lecker Essen verbracht, dass wir nicht mehr in ein Internetcafe gekommen sind.
Highlights:
- Vietnamesischer Kaffee (baerenstark mit gesuesster, dickfluessiger Kondensmilch)
- zweifarbige Suppe im Tamarind Cafe (puerierter Wasserspinat und puerierte Suesskartoffel mit Muskat)
- Towers of Babel (Gemuesescheiben mit schwarzem Sesam und Ananas gebraten)
- die ganzen Arten von Lassi (besonders mit Ingwer oder Limette)


Erfolge:
Wir haben schon mindestens 35 Mal die Strasse unversehrt ueberquert, heute sogar advanced level: nicht nur 15 Mofas gleichzeitig, sondern auch noch Autos und Busse.
Wir haben eine hoffentlich ganz tolle Tour zur Ha Long Bucht gebucht, inklusive Strand, Baden, Wandern im Nationalpark Cat Ba und natuerlich Erkundung der malerischen Bucht - per Kayak.

Wetter:
Schoen warm und trocken, und zumindest im Tempel auch wenig Smog.

Gleich besuchen wir Ho Chi Minh, falls er grad zu Hause ist.

Quizfrage von heute (sorry, doch nicht so lustig):
Wie heisst der Taifun, der dieser Tage Suedvietnam heimsucht?

Dienstag, 6. November 2007

Taipei 7.05 am


Schon Dienstagmorgen (zumindest in diesem Teil der Erde) und wir sind immer noch nicht da. Eigentlich sind wir sogar an Hanoi vorbeigeflogen und jetzt muessen wir zurueck. In Taipeh ist es grau und regnet, wir hoffen auf besseres Wetter in Hanoi. Gar nicht so einfach uebrigens, in einem Browser mit lauter Schriftzeichen zu navigieren. Aber wir haben es geschafft und werden euch weiter mit Quizfragen unterhalten!

Hier kommt die naechste: Welche Nationen haben Vietnam im Laufe seiner Geschichte besetzt? (Axel weiss vier)

(Die naechste Frage wird uebrigens weniger ernsthaft.)
Schoen von euch zu hoeren!
Bis bald in Hanoi...

Sonntag, 4. November 2007

Blog und hopp

So, liebe Interessierte, jetzt haben wir ein Blog eingerichtet und (fast) alles gepackt. Morgen geht es los und wir nehmen uns vor, euch regelmäßig mit sehr individuellen Beobachtungen, unglaublichen Fotos und schwierigen Quizfragen zu unterhalten.
Erst mal gute Nacht - Dienstag landen wir in Hanoi.

Quizfrage Nummer 1 (für Einsteiger): An welchem Meer liegt Vietnam?